Donnerstag, 19. Oktober 2017

Plantage Frederiksdorp am Comowijne River

Wir besuchen die Resort-Anlage "Plantage Frederiksdorp" am Commewijne River. www.frederiksdorp.com
Der Anleger ist in einem gepflegten Zustand und wir werden sogleich freundlich begrüßt und willkommen geheißen
Wir erhalten eine Führung (kostenlos) und zum Dinner (Buffet) sind wir auch eingeladen, dort müssen wir aber zahlen, so wie für den Tagesaufenthalt, ca. 3 € pro Person Eintritt und das Buffet ca. 5 €. Wenn man das Schwimmbad nutzen möchte, zahlt man zusätzlich 3 €
Die renovierten Holz-Häuser der ehemaligern Plantage sind auf hohen Stützen gebaut. Dies diente zum Schutz bei Hochwasser, gegen Tiere und sorgte für gute Belüftung. Des weiteren zeigte man damit den Sklaven, wer hier das sagen (von oben) hatte
Der ehemalige Kessel einer Dampflok diente als Wasserbehälter
Sehr schön angelegte Natur
Das Haus des Plantagenbesitzers. Der Arzt hatte ein nahezu gleich großes Haus, das ebenfalls erhalten ist. Schließlich mussten die 200 Sklaven medizinisch versorgt werden. Außerdem stellte Frederiksdorp nach der Abschaffung der Sklaverei so eine Art Zentrale für die Vertragsarbeiter aller Plantagen der Umgebung dar und stellte neben dem Arzt auch das Hospital (nicht mehr vorhanden), die Polizeibüros und -wohnungen und das Gefängnis zur Verfügung
Im Resort können heute bis zu 100 Gäste versorgt werden, entweder in den verschiedenen Häusern der Plantage oder in neu gebauten kleinen "Cabanes"
Teil einer vergangenen Epoche
Die Anlage wurde gerade an diesem Tag an ein holländisches Investoren Konsortium verkauft. Wir sind eingeladen, mit am Tisch der Käufer zu sitzen und machen Smalltalk. Der Voreigner hatte das verfallende Anwesen für eine Gulden erstanden mit der Auflage, die erhaltenen Häuser zu renovieren, was er vorbildlich gemacht hat. Der jetzige Kaufpreis bleibt uns verborgen ... Alles sieht Tip-Top aus und der Manager und seine Crew geben sich alle Mühe, dass wir uns wohl fühlen. Wir haben auch das Glück, dass heute ein Hindu-Feiertag zelebriert wird mit vielen Lichtern und einer Trommelband, der Tag des Siegs des Guten über das Böse. Das Buffet am Abend bietet ensprechend indische Köstlichkeiten
Gegen die Moskitos in den Flussläufen und Bewäscherungskanälen hat man diese mit Fischen besetzt, die sich von den Mücken-Larven ernähren, dennoch werden zum Abend überall Räucherstäbchen angezündet, die Stech-Angriffe halten sich daher in Grenzen
Unser Führer in Bombenlaune mit vielen Detailinfos für uns
Ein Karte zeigt die Aufteilung der Plantagen um 1700
Ein Deutscher, Johann Friedrich Knöffel, gewann 1747 in einer Lotterie einen Streifen Land von 600 Meter Breite und 5000 Metern Länge am Commewijne River, aus der die Plantage Frederiksdorp wurde. Mit 200 Sklaven betrieb er den Anbau von Kaffee. 100 Tonnen Kaffee für 300.000 Gulden pro Jahr waren in der Blütezeit der Plantage ein sehr gutes Auskommen. Danach wechselte die Plantage noch 90 mal den Besitzer, nachdem die Kaffeepflanzen von Schädlingen zerstört worden waren, wurde auch versucht Kakao und Zitrusfrüchte anzubauen, doch machte z.B. die Versauerung der Böden die Arbeit zunehmend unrentabel
So nah waren wir der Kolonialzeit noch nie, wir sind nachdenklich und denken mehr an die armen Sklaven, die diese Lebensart ermöglichten