Samstag, 30. Juni 2018

New York, Tag 2

Es ist Samstag und wir kommen nicht so früh los. Der Bus kommt leider auch nicht, was wir natürlich erst bemerken, als er nicht kommt. Also zur S-Bahn-Station gelaufen, und auch dort heißt es, 20 Minuten warten. Angekommen in Manhattan fahren wir mit der U-Bahn zum Times Square. Von dort wollen wir langsam einige Stadtteile erlaufen. Zunächst sind wir erschlagen, hier boxt nicht nur der Papst! Beliebt sind als Comic-Figuren verkleidete Menschen, die uns zu einem gemeinsamen Foto (mit Bezahlung natürlich) auffordern. Nein, wir benötigen keine Fotos mit Supermann, dem fiesen Joker, Batman oder ... Eher vielleicht für Jo ein Foto mit drei halbnackten Girls im USA-Sternenbanner-Look?
Wir flüchten in das Hard Rock Café von New York und überlegen, ein Shirt zu erwerben. Doch besser wäre es doch erst einnal, einen Drink zu nehmen, so landen wir an der Bar. Dort hängen vor unseren Augen zwei Monitore, auf denen das WM-Spiel Portugal gegen Uruguay läuft. Es beginnt gleich die zweite Halbzeit und Ronaldo macht ordentlich Druck bei seinen Kameraden aus der Kabine. Wir bestellen zusätzlich zum Drink die Super-Combo-Platte - sehr lecker - und sehen ein Spiel, in dem Portugal (unser Favorit, nachdem Deutschland so schmählich ausgeschieden ist) am Ende verliert. Dies stand nicht auf unserer New York-Liste und mit schweren Beinen betreten wir wieder den Broadway.
Bei unseren Wanderungen durch New Yorks Straßen stellen wir immer wieder erstaunt fest, dass viele Lokale damit werben, dass sie die Fußball-Weltmeisterschaft übertragen, das hatten wir nicht erwartet.
New York bricht an diesem Tag einen Hitzerekord von mehr als 36 Grad Celsius.

Schmale Straßen, hohe Häuser mit bunt leuchtender wechselnder Reklame ...
... viele Autos und noch mehr Menschen ...
... das ist New York, Manhattan am Times Square
Wir "landen" recht schnell im Hard Rock Café ...
... und können unvermutet bei einem leckeren Cocktail das WM-Spiel Portugal gegen Uruguay verfolgen. So lässt es sich in der Mittagshitze in New York aushalten!
Eingezwängt zwischen Hochhäuser liegt der Bahnhof Grand Central Terminal, der 1913 eingeweiht wurde und noch immer der weltgrößte Bahnhof ist mit 67 Gleisen und 44 Bahnsteigen. Das Gebäude ist so groß, das es einen ganzen Straßenblock einnimmt und beherbergt auf diversen Etagen auch zahlreiche Geschäfte
Die riesige Haupthalle im Erdgeschoss ist eine Pracht
Vom Grand Central Terminal ist es nicht weit zum Empire State Building in der 5th Avenue. Wir haben Glück, es ist schon später Nachmittag und der Andrang ist nicht mehr so groß, schnell sind wir mit einem Aufzug in der 86. Etage, die erste Aussichtsplattform, wo auch die Geschichte des Gebäudes dargestellt ist. Es wurde innerhalb eines Jahres errichtet, 1931 eingeweiht und war mit 443 Metern (inkl. Antenne) bis 1972 das höchste Gebäude der Welt
Später steigen wir 16 Treppen bis zur 102. Etage hinauf und haben einen genialen Rundumblick auf Manhattan und Umgebung, hier nach Süden. Ganz hinten im linken Bereich kann man die Freiheitsstatue erahnen
Richtung Nordost, im hinteren Bild ist der East River zu sehen
Und nochmal in der Vergrößerung
Blick nach unten auf niedrigere Gebäude - die Dachgestaltungen sind nicht uninteressant. Und die Kirchtürme werden wie hier alle überragt
Häuser- und Straßenmeer

Freitag, 29. Juni 2018

New York, Tag 1

Heute beginnt ein erhebliches Landprogram für uns, die Liste unserer Besichtigungs-Wünsche ist lang.
Wir gehen 5 Minuten zu Fuß zur Bushaltestelle, die nur einen Block entfernt liegt. In den Bussen, so auch im Bus S78, muss mit Coins (Quarter=0,25 US$) bezahlt werden, die wir leider vergessen haben. Wir fragen herum und eine nette Frau entrollt eine Stange Coins für uns, wir sind nun "flüssig" mit pro Person 2,25 US$. Das Ticket benötigen wir auch auf der Fähre, sagt sie uns noch, und wir bekommen dieses dann auch nachträglich vom Fahrer ausgehändigt. Nach knapp einer Stunde sind wir in St. George am Fähranleger Staten Island.
Von hier strömen wir mit hunderten Anderen auf die Fähre und sind ca. 30 Minuten später in Manhattan. Das Ticket haben wir allerdings nicht benötigt, denn die Fähre ist kostenlos, aber wir hätten damit innerhalb von 2 Stunden weitere Ziele in New York ansteuern können.
Wir wollen aber erst einmal zu Fuß los, und so beginnen wir unseren ersten "Walk" durch diese irre, aufregende, beeindruckende, lebhafte Stadt. Am Ende haben wir es bis zum 9/11-Memorial geschafft, unterhalb des neuen World Trade Centers. Wir erwerben eine 7-Tageskarte für Bus und Metro für 33 US$/Person, und am Abend nehmen wir auf Staten Island die S-Bahn zurück nach Great Kills, da diese häufiger fährt, und wir hoffen, schneller am Schiff zu sein. Doch der Fußweg von der S-Bahn-Station ist länger als der vom Bus und so benötigen wir dieses Mal insgesamt 1 Std und 20 Minuten zurück bis zum Yacht Club.

Jeden Morgen immer wieder eine Erlebnis: die Anfahrt in den riesigen Fähren über den Hudson und die Bucht von New York nach Manhattan
Auf Höhe der Freiheitsstatue begegnet uns jeweils die Fähre der Gegenrichtung. Bis zu 3000 Menschen passen auf eins der Schiffe
Lady Liberty, die römische Göttin der Freiheit Libertas, war 1886 ein Geschenk des französischen Volkes an die USA und ist seit 1984 Weltkulturerbe. Der Besuchsandrang ist groß, jeden Tag bietet sich das gleiche Bild!
Die Skyline von Manhatten rückt näher, die Wolkenkratzer werden immer größer, höher, beeindruckender
Die Fahrgäste drängen zum Ausgang, schon bevor die Fähre anlegt
Von der Fähre führt nur ein kurzer Weg direkt auf den Broadway, der nahezu durch ganz Manhattan führt. Und dort, direkt im allerersten Souvenirshop, an dem wir vorbei kommen und gleich Postkarten kaufen, entdecken wir dieses T-Shirt. Wer hätte das gedacht??? Allerdings kann man ja leider nicht mehr nur von "Zirkus" reden ...
Der Broadway an sich mit seinen Theatern ist heute nicht unser Ziel, so lassen wir uns verführen, in die berühmte Wall Street einzutauchen und kommen natürlich auch an der New York Stock Exchange (Hausnummer 11) vorüber. Weder die berühmte Straße noch die weltgrößte Börse machen auf uns großen Eindruck, abgesehen vielleicht von der griechisch-römisch anmutenden Fassade, und wir können auch nicht feststellen, dass hier ein besonderer Betrieb herrscht
In nächster Nähe zur Stock Exchange steht die Federal Hall mit der Statue George Washingtons davor (Hausnummer 26). 1700 als Rathaus für New York erbaut, war das Gebäude ab März 1879 für ein Jahr lang der Sitz des US-Kongress, nachdem soeben die Verfassung der USA in Kraft getreten war. Hier wurde George Washington dann zum 1. Präsidenten der USA vereidigt und hier wurde auch der "Bill of Rights" verabschiedet. Im Laufe der Zeit hatte das Haus verschiedene Funktionen, heute ist es ein Museum als "Federal Hall National Memorial". Auffallend auch hier die Vorliebe der frühen US-Amerikaner für die bauliche Architektur der "alten" Griechen und Römer ...
Hier ausgestellt, nur für kurze Zeit, war dieses ganz besondere Buch: die 1767 gedruckte Bibel, auf die George Washington seinen Amtseid geleistet hat! Erst im 20. Jh. durften einige weitere Präsidenten ihren Amtseid auf diese Bibel leisten. Sie gehört der Freimaurerloge St. John's Lodge No. 1
Neue und "alte" Hochhäuser finden sich bunt durcheinander im gesamten Straßenbild
Die neueren Gebäude sind häufig mit spiegelnden Oberflächen verkleidet. Wir finden das einerseits ein bisschen langweilig, anderseits ergeben die Spiegelungen natürlich interessante Ansichten
Das "One World Trade Center", zentrales Gebäude des neu erbauten World Trade Center-Komplexes, 2014 fertig gestellt und mit 541,3 Metern das höchste in ganz New York. In der 102. von insgesamt 104 Etagen befindet sich eine Aussichtsplattform, das One World Observatory. Wir waren nicht dort, wir hatten uns die Aussicht vom "alten" Empire State Building vorgenommen
Das 9/11 Memorial: dort, wo die Türme standen, sind  nun zwei tiefe Bassins, in die über alle Seiten Wasser fließt
An den Rändern stehen die Namen aller zu Tode gekommenen Menschen
Unter den Bassins befinden sich die Räume des Museums mit Erklärungn zu dem Unglück, zu den Opfern und dem gesamten Ablauf. Es ist sehr bedrückend, und erdrückend voll. Der Besuch hallt lange nach
Wir laufen nur noch ein bisschen durch die Stadt und sehen immer wieder neue und alte Hochhäuser nebeneinander
An breiteren Straßen und kleinen Plätzen finden sich überall Imbiss-Stände mit den verschiedensten Angeboten
Das World Trade Center Einkaufszentrum, eine riesige Galerie edelster Geschäfte
Apple ist gleich zweimal hier vertreten - und gut besucht, das freie WiFi lockt
Der "Wall Street Bull", eigentlich "Charging Bull", steht für "aggressiven finanziellen Optimismus und Erfolg" (dt. Wikipedia) ist eine große Touristenattraktion am Bowling Green Park (Whitehall/Ecke Broadway). Wir haben erst am Abend Gelegenheit, ihm für ein Photo nahe zu kommen
Ein äußerst beliebtes Motiv!

Donnerstag, 28. Juni 2018

Angekommen in New York

Wir sind am Donnerstag in Great Kills angekommen, einer geschützen Bucht vor New York auf Staten Island.


Staten Island gehört zum Staat New York, seit 1668 der New Yorker Charles Billop eine 24stündige Segelregatta gegen den Teilnehmer aus New Jersey gewann! Natürlich erhielt Billop Land und ein Herrenhaus auf Staten Island, das etwas mehr als hundert Jahre später Ort der Friedenskonferenz zwischen Großbritannien und den amerikanischen Revolutinären, dem entstehenden Staat USA, war.

Wir haben eine Boje im Richmond County Yacht Club genommen. Der Preis von 25 US$/Tag oder 125$/Woche ist günstig. Es gibt einen Wassertaxiservice von 8:00 bis 23:00 Uhr

Die Qual der Wahl - Ankern in New York

New York will in Manhattan erkundet werden und ein Geldbeutel-schonender Ankerplatz muss her. Von den Schiffen SY Nilio, www.sy-worlddancer2-hamburg.de, www.sybalou.de, www.sy-ariel.de, www.systepbystep2.com, www.sy-thatslife.de, www.jabulo.blog, www.sykyla.de und natürlich "Active Captain" haben wir Empfehlungen und Informationen für folgende Plätze bekommen:
Alle Daten aus Juni/Juli 2018

Great Kills, 074 08 08.923 W, 40 32 29.666 N,
125 $/Woche/Mooring, nette Club Atmosphere, Abholservice von der Mooring, mit Bus 2,25 $/Person bis Fähranleger, dann kostenlose Staten Island Fähre nach Manhattan, davon noch ggf. 30 Minuten inkl. U-Bahn bis Central Park, eine tolle Schiffsfahrt jeden Tag, Einkaufsmöglichkeiten entfernt

Liberty State Park, 074 03 49.755 W, 40 41 43.405 N, Ankern kostenlos, wohl schlechte Dinghi-Anlandung, "ab vom Schuss", nur ruhigeres Ankern als hinter der Liberty Statue

Freiheitsstatue, 074 03 00.408 W, 40 41 28.750 N, keine Dinhi-Anlandung, allerdings soll es in einem Restaurant an der Statue laut SY-Balou eine Anlandung geben, hierzu Blog der SY-Balou checken

79th Street im Hudson, 073 58 41.999 W, 40 47 50.999 N, bis 40 Fuß-Schiffe an Mooring ca. 25 $/Tag, Ankern möglich, Tide, Schwell, unterschiedliche Berichte, sehr zentral, auf Höhe des mittleren Central Parks und vieler Sehenwürdigkeiten, Sicherheitslage im Riverside Park zu später Stunde unklar, keine Anfahrt mit Taxi/Uber/Lyft möglich

Port Washington in der Manhasset Bay/Long Island, 073 42 47.349 W, 40 49 34.675 N, 2 Tage kostenlose Mooring, ggf. für länger geeignet, sonst Ankern, Fußmarsch zum Bahnhof 15-20 Minuten, Bahnfahrt Off -Peak 10:00 h Ankunft Penn Station, Abfahrt ab 20:00 h Penn Station, Preis 8,25 $/Strecke, reduziert im 10er-Ticket, reduzierter Preis für 65+, sehr gute Einkaufsmöglichkeiten per Dinghi, West Marine, Waschsalons, PumpOut kostenlos, Frischwasser kostenlos

City Island, 073 47 41.705 W, 40 51 02.904 N, Mooring 35 $/Tag, Ankern schwierig, kostengünstige einfache Fahrt mit Bus zur U-Bahn in Haarlem, Sicherheitslage ab 18:00 kritisch










Samstag, 23. Juni 2018

Auf nach New York mit Stopp in Ocean City, New Jersey

Wir wollen ein 2-Tages-Wetterfenster nutzen und nach New York segeln. Es soll Rückenwind geben, allerdings nur mit Stärken zwischen 6 und 20 Knoten. Die Ausfahrt aus der Chesapeake Bay ist tricky - Strom, Wind und dies möglichst mit Strom 'raus und Wind von hinten. Doch der Weg ist lang aus der Bay hinaus, und so planen wir den Freitag mit Ostwind ein. Ein schwerer Fehler, bei ablaufendem Wasser wollen wir uns das Geschuckel durch Ostwind gegen ablaufenden Strom nicht antun. Also abwarten. Doch bei einlaufendem Wasser ist die Kreuz keine Freude, wir segeln teilweise auf der Stelle. Die Wetterberichte sind sich uneinig, wann genau unser Rückenwind einsetzen wird, für uns zu spät und zu schwach, mit blöder Restwelle von der Seite. Es wird eine Motorbootfahrt durch die Nacht mit einem MEGA-Gewitter, die Entladungen, zum Glück zwischen den Wolken, sind unablässig zu sehen, die Nacht ist wie durch ein Dauer-Feuerwerk ständig erleuchtet! Dies geht über mehrere Stunden so. Wir sind bedient und auch am Morgen ist kein Wind in Sicht. Wir laufen Ocean City an und warten auf den Schiebewind, der 3 Tage später kommen soll. Dank der WEATHERBUG App werden wir vom AT&T-Internet bis 12 Seemeilen vor der Küste vor nahenden Blitzen gewarnt. Ausweichen ist aber in der Regel kaum möglich, dazu sind wir einfach zu langsam. Meist ziehen die Gewitterfronten in Zugrichtung gesehen nach rechts, also in unserem Fall auf den Atlantik hinaus, bevor sie sich direkt über uns entladen können

Ocean City bietet ein einfaches Inlet, womit die Einfahrt an der Küste gemeint ist. Dahinter gibt es allerdings sehr viel Schiffsverkehr, da Ocean City ein typischer US-amerikanischer Ferienort ist. Besonders am Sonntag ist der Strand von Assateague Island, vor dem wir ankern, belagert von mehr als hundert Booten
Picknick am Strand, Jetskies, die umherdüsen, Ausflugsboote ...
... Angelboote, die vorbeidriften ...
... und das Piratenschiff, das mehrmals am Tag mit maximaler Fahrt an uns vorbeidüst
Die "Waterfront" in zweiter Reihe, heißt, hinter der vorgelagerten Insel 😉

Der Beachwalk nach Norden, dieser in erster Reihe zum Atlantik ...
... und nach Süden, auch in "erster Reihe"
Ja, es soll hier auch Wale vor der Küste geben, außerdem gilt Ocean City auch als "White-Marlin"-Angelspot
Die Urlauber-Massen wollen unterhalten werden
In Amerika ist alles BIG
Tj,a uns fehlen die Worte
Um den Kindern Abwechslung vom Strandleben zu bieten, sind nebenbei noch Fahrgeschäfte und Karussels in der Menge eines riesigen Jahrmarktes aufgebaut
Fotos der Familie "wie in alten Zeiten" sind sehr beliebt
Zunächst werden alle in entsprechende Kleidung gesteckt und mit Waffen versehen
Dann wird positioniert und Klick gemacht, ja die "guten" alten Zeiten, die wollen wir wieder haben, und sei es nur auf einem Foto