Donnerstag, 23. Mai 2019

12. Tag, Donnerstag, 23. Mai, neue Ortszeit 01:00 h (=UTC), Horta nach 1840 sm

Wir sind glücklich am Anker in Horta!
Haben schon etwas die Stadt belaufen, in Peter's Cafe ein Bier getrunken und uns frische Brötchen besorgt. Zurück in der "alten Welt". Nun lassen wir es erst einmal langsam angehen, Schlaf nachholen und die Azoren genießen.
Mission completed ...
Bald mehr (Bilder) auf diesem Blog
VLG Jo, Angelika und Georg



Horta, unser erster Landfall, wie der Segler so schön sagt. Die Insel Flores, ein Juwel, bleibt leider von uns unberührt. Die Liegeplatzlage in der ohnenhin extrem kleinen Marina dort ist unklar und wir haben keine Lust auch am Anker noch Schaukelei zu erleben. Daher also direkt in den sehr geschützen Hafen von Horta auf Faial, einem Segler-Mekka mit jährlich mehr als 1200 Yachten auf der Weiterreise nach Europa. Die Yachten dieser Welt lassen meist ein Bild an Mauern, Steinböden oder Wänden zurück. Alle Seglerlegenden haben hier zumindest einmal einen Stopp eingelegt. Weil eben die Azoren auf dem Weg nach Europa liegen. Gäbe es die Azoren nicht, müssten die Segler aus Amerika und der Karibik gezwungenermaßen direkt bis Europa segeln. Was für ein Glück, dass es diese grünen und bergigen Inseln mittem im Atlantik gibt. Das haben im 15. Jahrhundert auch alle seefahrenden Entdecker gedacht!

Die Einwohner mit portugiesischer Abstammung sind ein krasser Unterschied zu den Bewohnern auf den amerikanischen Kontinenten. Immer freundlich und zurückhaltend, hilfsbereit und niemals wirklich laut. Das Warenangebot ist wie in Europa und die Mülltrennung ist auch eingeführt, dank der EU. Gleich hinter dem Marina-Gebäude sind die uns bekannten Tonnen in den Farben gelb, braun, grün und grau zu finden. Der Liegepreis im Hafen beträgt für uns (12-15 Meter) 16,36 an der Pier oder 5,37 € am Anker. Dazu kommen 50% Katamaran-Aufschlag, 4% Müllgebühr, sowie die MWSt. von 18%. Die Marinas auf den Azoren haben alle die gleichen Preise, bis auf die in Praia da Vitório auf Terceira, die ist preiswerter.

Vom Anker aus schweift unser Blick immer wieder zur Insel Pico hinüber mit ihrem gleichnamigen Vulkan Pico. Oft verschwindet er hinter den tiefliegenden Wolken. Das Azorenhoch, welches über uns kreist, bedeutet hier nicht automtisch immer gutes Wetter. Im Gegenteil, Wolken haben die Überhand. Gerade Faial, mit unserem Hafen Horta, scheint eine Wetterscheide zu bilden. Über dem Gipfel hängen oft oder eigentlich immer Wolken und wir sind im Sonnenschein, keine 20 km entfernt!

Die Ankermöglichkeiten sind sehr unterschiedlich auf den umliegenden Inseln. Nach Pico fährt es sich besser mit der Fähre für 3,6 € ab Horta pro Person und Strecke. São Jorge hat eher schwelligen Ankergund, aber eine Marina.

Wir planen nun, nach São Miguel mit dem Hafen Ponta Delgada zu fahren und danach Terceira mit der goßen Ankerbucht vor Praia do Vitório zu besuchen. Das verkürzt auch etwas den späteren Weg zu den Isles of Scilly vor England.